Mitgliederversammlung des SPD-OV Dillingen am 04.12.15

Pressemitteilung des SPD-Ortsvereins Dillingen (07.12.15)

„Der Terror des IS hat mit der Religion des Islams nicht viel zu tun“

war das Resümee von Klaus Noortwyck zu seinem Vortrag in einer öffentlichen Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Dillingen zum Thema „Der Islam – von der Friedensbotschaft zur weltumspannenden Terrororganisation“.

OV-Vorsitzender Hubert Probst wies in seinen Einführungsworten darauf hin, dass der Islam mit den zunächst als Gastarbeiter zugewanderten türkischen Mitbürgern seit einem halben Jahrhundert in Deutschland angekommen und so zur Realität in unserem Land geworden sei. Mit den Worten „wenn wir Integrationsbemühungen der Einwanderer fordern, so haben wir uns umgekehrt auch mit deren Kultur auseinanderzusetzen“ formulierte er das Ziel der Veranstaltung.

Klaus Noortwyck spannte einen Bogen von der Entstehung des Islams im 6./7. Jahrhundert bis hin zum heutigen blutigen Terror des Islamischen Staates, der mit seiner fundamentalistischen strengen Islamauslegung vorwiegend junge Menschen radikalisiere und ausnutze, um in Wirklichkeit machtpolitische Interessen zu verfolgen. Nach dem islamischen Glauben gingen die Suren des Korans auf die mündliche Offenbarung Allahs durch die Verbalinspiration des Propheten Mohammed durch den Engel Gabriel zurück, weshalb der Koran mit seinen Geboten und Verboten als unverrückbares Wort Gottes verstanden werde. Der Koran könne deshalb aus dem Arabischen nicht in eine andere Sprache übersetzt werden, da jede Übersetzung eine Interpretation und damit eine unzulässige menschliche Veränderung des göttlichen Wortes zur Folge habe. Da im Islam somit alle Gebote und Verbote für alle Zeiten absolut festgelegt seien, habe er eine gefährliche Anziehungskraft auf Menschen, die einfache und feste Regeln für den Sinn ihres Lebens benötigten. In verschiedenen Suren des Korans sei das Töten ausdrücklich verboten, da Allah das Leben unverletzlich gemacht habe, mit der Ausnahme, wenn es die Gerechtigkeit erfordere.

Ende des 19. Jahrhunderts – so Noortwyck - hätten 80% der Muslime unter kolonialer und damit christlicher Herrschaft gestanden. Aus der Befreiung hiervon habe sich der Islamismus entwickelt, der auf die Errichtung eines vom Islam legitimierten Gottesstaates mit der Scharia als Gesetzesgrundlage abziele. Daraus habe sich der den Koran sehr streng auslegende Salafismus – und beispielsweise die Muslimbruderschaften - entwickelt, der heute professionell mit öffentlichkeitswirksamer Inszenierung und unter Nutzung elektronischer sozialer Netzwerke mit einfachen, klaren und kompromisslosen Aussagen vorwiegend junge Menschen anspreche. Im Kampf gegen die Rote Armee in Afghanistan sei in den 80-er Jahren die Terrororganisation der Al Qaida und infolge des Irakkrieges schließlich der IS entstanden, der aber die eigentliche Friedensbotschaft des Islam in sein Gegenteil verkehre.

In der Diskussion wurden Bedenken laut, dass der Islamische Staat nur mit militärischen Mitteln bekämpft werden könne. Es sei vielmehr dem Terrorismus der geistige und finanzielle Nährboden zu entziehen.

Hubert Probst