Das Ergebnis der Bundestagswahl stand auf der Tagesordnung des SPD-Unterbezirksvorstandes. Vorsitzender Dietmar Bulling bedankte sich bei Christoph Schmid für seinen großartigen Wahlkampfeinsatz als Erstimmenkandidat der SPD, der in verschiedenen Orten ein besseres Ergebnis als die Partei bei der Zweitstimme erzielt habe. Dass die AfD mehr Stimmen als die SPD im Landkreis Dillingen erhielt, war für ihn unverständlich. Mit Blick auf die Landtagswahl im nächsten Jahr rief er dazu auf, die zahlreichen Protestwähler zurückzuholen.
Hans –Jürgen Weigl unterstützte die Aussage Bullings, dass das schwache Abschneiden der SPD im Landkreis nichts mit angeblich zu ändernden Strukturen zu tun habe. Im Vergleich zum Nachbarlandkreis Donau-Ries habe die SPD im Landkreis Dillingen bei den Zweitstimmen nämlich in Prozenten ungefähr gleich hohe Verluste zu verzeichnen gehabt. Hubert Probst hatte den Eindruck, dass die Flüchtlingsproblematik bei der Wahl eine große Rolle gespielt habe. Er warnte jedoch wie auch Markus Stuhler davor, mit dem Schielen auf Wählerstimmen die Werte der SPD zu vergessen. Mit populistisch einfachen Antworten seien die komplexen Fluchtursachen nicht zu lösen.
Tobias Rief bedauerte, dass die Stammwähler immer mehr abnähmen, eine Volkspartei wie die SPD aber Stammwähler bräuchte. Von einem beabsichtigten Rechtsrutsch der CSU hielt er nichts. Die Bürger, welche aus Protest und nicht aus rechter Gesinnung heraus, die AfD diesmal gewählt hätten, stammten aus der bürgerlichen Mitte und müssten wieder zurückgewonnen werden. Einig waren alle mit Mirjam Steiner, dass der Platz der SPD nunmehr in der Opposition sei. „Es ist aus staatspolitischer Verantwortung unsere Pflicht als Sozialdemokraten, die Führung der Opposition im Bundestag nicht rechtspopulistischen Abgeordneten der AfD zu überlassen“, betonte Mirjam Steiner.
Hubert Probst