„Die Bundestagswahl war ein Riesenerfolg der SPD“ freute sich Unterbezirksvorsitzender Dietmar Bulling auf der ersten Vorstandssitzung nach dem Wahltag. Die Freude sei umso größer, als Nordschwaben nunmehr in Berlin wieder durch einen SPD-Abgeordneten, nämlich durch Christoph Schmid, vertreten sei.
Bulling zeigte sich zuversichtlich, dass die Ampelkoalition mit Olaf Scholz erfolgreich zustande kommen wird. Als Regierungspartei, die den Bundeskanzler stellt, sei die SPD aus Ihrem Tief heraus. „Alle, die die SPD schon abschreiben wollten, hätten sich gewaltig getäuscht“, betonte der UB- Vorsitzende. Im Gegensatz zur Union habe die SPD gezeigt, wie man erfolgreich einen Wahlkampf führt.
Bürgermeister Thomas Reicherzer hob hervor, dass der SPD-Abgeordnete Christoph Schmid nunmehr im Falle erfolgreicher Koalitionsverhandlungen als Vertreter der Regierungspartei der erste Ansprechpartner sei, wenn es in Berlin um Belange Nordschwabens gehe. Schmid sei im Wahlkampf sehr häufig im Landkreis unterwegs gewesen, kenne als Kommunalpolitiker die Interessen der gesamten Region und werde diese in seiner neuen Funktion als Bundestagsabgeordneter bestens vertreten.
Die Vorstandschaft begrüßte übereinstimmend das Ergebnis der Sondierungsgespräche, das kurz vor Sitzungsbeginn bekannt geworden war, auch wenn einige Vorschläge der SPD zugunsten der FDP ein paar Federn lassen mussten. Wenn man aber eine Regierung nur mit unterschiedlichen Partnern zustande bringen könne, weil der Wähler dies so wollte, müsse man sich halt zusammenraufen. Die Vorstandschaft sprach sich deshalb für ein möglichst baldig zustande kommende Koalition der SPD mit den Grünen und der FDP aus. „Die Union zerlegt sich nach gravierenden Fehlern schon bei der Nominierung ihres Kanzlerkandidaten, dann im Wahlkampf und nun auch nach der Wahl selbst und ist führungslos“, erklärte der neue Dillinger SPD- Vorsitzende Philipp Kaltenegger. Sie sei deshalb nicht regierungsfähig und bedürfe der Erneuerung auf den Oppositionsbänken.
Dietmar Bulling kündigte an, dass er bei der Neuwahl des UB-Vorstandes im November das jahrzehntelang ausgeübte Amt des UB-Vorsitzenden in jüngere Hände abgeben möchte. Wenngleich dies bedauert wurde, war die Vorstandschaft sich darin einig, dass sich die SPD nicht nur im neuen Bundestag verjüngt habe, sondern sich auch an der Basis als eine für junge Leute interessante Partei präsentieren müsse.
Hubert Probst