Mit kritischen Fragezeichen versah die Vorstandschaft des SPD-Unterbezirkes Dillingen das Schlagwort „Bildungslandkreis Nr. 1“ wie auch die Vorratsdatenspeicherung, welche im Bundestag beschlossen werden soll. Als Gefahr für den Wirtschaftsstandort Bayern betitelte SPD-Kreistagsfraktions-vorsitzender Bernd Steiner die unentschlossene CSU-Politik bei der Bewältigung der Energiewende.
Kreisrat Hans-Jürgen Weigl begrüßte es, dass nach den Landkreisen Donau-Ries und Günzburg nun auch der Landkreis Dillingen an dem „Qualifizierungsprozess Bildungsregionen Bayern“ teilnehme. Zwar bezeichne Landrat Schrell unseren Landkreis gerne als „Bildungslandkreis Nr. 1“, doch hätten wir trotz vielfältiger Bemühungen immer noch nicht die Aussicht auf die Errichtung einer Beruflichen Oberschule oder Berufsoberschule, wie sie in den unmittelbaren Nachbarlandkreisen schon längst vorhanden seien. Dadurch und durch das Fehlen von Hochschuleinrichtungen, welche in den Landkreisen Günzburg und Heidenheim und künftig auch im Kreis Donau-Ries das Bildungsangebot ergänzten, sei bei uns unter anderem die auffallend sinkende Einwohnerzahl der 18 – 25-Jährigen zu erklären, analysierte Kreisrätin Mirjam Steiner. Viele hochqualifizierte junge Menschen würden nämlich unseren Landkreis mangels entsprechender Bildungsangebote verlassen. „Gerät der Bildungs-Landkreis Dillingen in den Bildungs-Schatten der Nachbarlandkreise?“, fragte sich UB-Vorsitzender Dietmar Bulling, der ebenfalls die Abwanderung junger Menschen beklagte.
Lauingens Stadtrat Martin Knecht stellte fest, dass die Schülerzahl an den Mittelschulen abnehme und immer mehr Schüler auf die Realschule gingen. Umso wichtiger sei, dass auch im Kreis Dillingen eine FOS oder BOS angeboten werde. Dieser sei einer von wenigen Landkreisen in Bayern, wo diese Möglichkeit noch nicht bestehe, obwohl das Berufsschulzentrum in Lauingen bestens vorbereitet zur Verfügung stünde.
Kreisrat Jürgen Hartshauser äußerte Bedenken gegenüber dem beabsichtigten Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung mit der Begründung, die Daten der Bürger seien nicht genügend gegen eventuelle Hackerangriffe geschützt, wie man am Beispiel Bundestag sehen könne. Auch Juso-Vorsitzender Thomas Reicherzer zeigte sich wegen der Einschnitte in die Freiheit der Bürger sehr unzufrieden mit diesem Gesetzesvorhaben.
Hubert Probst
Pressereferent